ich stehe mitten auf einer apfelwiese. um mich herum hunderte von apfelbäumen. die pralle sonne scheint mir heiß auf den rücken. ich wische mir mit der hand über die stirn und verjage ein paar ameisen, die sich auf meinen armen verirrt haben. dann fahre ich mit der arbeit fort.
seit stunden zupfe ich kleine äpfel von dürren ästen. ich merke kaum, wie die zeit vergeht, ich verfalle in dieser monotonen arbeit, die langsam zur automatik wird, und verliere jegliches zeitgefühl. alles scheint sich darin aufzulösen. wenn man immer und immer wieder die gleichen bewegungen macht, nur noch das ständige geräusch der auf den boden fallenden äpfel hört, seinen eigenen atem, das gelegentliche quitschen der leiter, wird der gedankenfluss wird zäher. ab und an vergesse ich, dass es noch etwas anderes gibt, dass ich je etwas anderes getan habe, es ist ein merkwürdiges gefühl. es tut gut, sich mal über körperliche anstrengung selbst zu vergessen.
wir fünf arbeiten schweigend zusammen, kommen in eine synergie, in der jeder genau weiß, was der andere nun braucht und wie er sich zu bewegen hat.
irgendwann setzen wir uns erschöpft ins gras und machen eine pause. irgendwann machen wir weiter. irgendwann begeben wir uns auf den nachhauseweg.
erst dann merke ich, wie hungrig ich bin. ich radle schnell nach hause.
immer wieder muss ich an die kinder denken, die in manchen ländern zu arbeiten gezwungen sind, um einen nichtigen lohn. das ist unverzeihlich. arbeit entspannt unseren geist, aber die grenzen des körpers sind noch klarer. und kinder sollten leben dürfen, spielen dürfen. nicht wie wertlose maschinen gesehen werden. was für uns selbstverständlich ist, scheint für uns nur so, weil wir die augen verschließen.
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